Der weit um sich greifende Corona-Virus hat uns alle fest im Griff: Bayern ruft den Katastrophenfall aus, landesweit bleiben Schulen, Unis und etliche Geschäfte geschlossen, niemand soll mehr unnötig das Haus verlassen. Das Beste, was wir jetzt machen können? Als Gesellschaft und nicht als Einzelkämpfer denken und funktionieren!
Was jeder von uns schon wissen und beachten sollte:
Kleine Verhaltensweisen, wie ein ordentliches und regelmäßiges Händewaschen oder Husten in die Armbeuge, müssen jetzt zu einer selbstverständlichen Routine werden. Wem es möglich ist, sollte weitestgehend zu Hause bleiben und auf Kontakt zu anderen verzichten. Kommt man um das Treffen mit anderen Personen nicht herum, heißt es Abstand halten und auch auf Händeschütteln oder gar Umarmungen und Küsschen zur Begrüßung verzichten.
Doch was können wir noch tun, um diese beispiellose Situation gemeinsam zu überstehen?
Hier sind fünf Tipps, wie jeder dazu beitragen kann, dass wir alle zusammen diese neuartige Krise überstehen.
1. Nachsicht & Kollegialität
Telefone klingeln ins Leere, Termine werden abgesagt, Ansprechpartner sind nicht erreichbar oder antworten erst nach einiger Zeit auf Emails. In den kommenden Wochen wird vieles anders laufen als gewohnt. Viele Berufstätige sind gezwungen, aufgrund der Schulschließung zu Hause zu bleiben. Andere haben das Glück, im Homeoffice arbeiten zu dürfen. Hierdurch kann es aber passieren, dass - auch aus technischen Gründen - Teile der Arbeit zunächst liegenbleiben. Bleiben Sie trotzdem freundlich. Sich ärgern und der Unmut laut Gehör verschaffen, hilft jetzt niemandem. Falls möglich: übernehmen Sie auch mal Aufgaben von Kollegen, die eigentlich nicht zu Ihrem Job gehören. Helfen Sie sich gegenseitig aus. Und auch privat heißt es: Ruhe bewahren. Sollten Sie mit einem Unternehmen in Kontakt stehen und es läuft anders als gewohnt: Haben Sie Geduld und zeigen Sie Verständnis.
Und denken Sie auch im Alltag an andere - jetzt geht es nicht darum, wer die letzte Packung Klopapier bekommt, sondern dass wir alle genug Klopapier haben. Denken Sie nicht nur an sich, sondern fragen Sie sich, was Sie wirklich brauchen und was auch noch für andere übrigbleiben sollte.
2. Helfen
Ihre Nachbarn gehören zur Risikogruppe und sollen die Wohnung erstmal nicht verlassen? Bieten Sie doch Hilfe beim Einkaufen an, besorgen Sie Medikamente aus der Apotheke oder gehen Sie mit dem Hund spazieren. Für manche Menschen wird das Alltägliche jetzt zur Herausforderung - Sie können dabei helfen, dass sie die nächsten Wochen trotzdem meistern.
In Ihrem direkten Umfeld benötigt niemand Hilfe, Sie würden aber trotzdem gerne mit anpacken? Online haben sich bereits einige Gruppen gefunden, die Hilfe anbieten bzw. in denen nach Hilfe gefragt wird. Kennen Sie z.B. schon die „Corona-Hilfe Würzburg“? Auch andere Städte haben ähnliche Angebote.
Oder gehen Sie Blutspenden: Das Rote Kreuz bittet vermehrt, auch in Krisenzeiten spenden zu gehen. Wer gesund und fit ist, kann bedenkenlos Blut spenden.
3. Kontakt halten
Dass man direkten Kontakt zu anderen Personen meiden soll, heißt nicht, dass man nicht trotzdem Kontakt halten kann. In den heutigen Zeiten geht das sogar noch leichter als je zuvor: Rufen Sie doch mal wieder bei Freunden und Bekannten an; erklären Sie Oma und Opa, wie Bildtelefonie funktioniert (Tipp: So können die Großeltern auch gut und gerne das Vorlesen der Gutenacht-Geschichte übernehmen) und zeigen Sie den Menschen in Ihrem Umfeld: Auch wenn wir uns jetzt nicht sehen können, sind wir trotzdem füreinander da und niemand kann uns das Gefühl der Nähe nehmen. Gerade für ältere und/oder ängstliche Personen kann die Isolation sonst schnell zu einer extremen Belastung werden.
4. Unterstützen Sie Kleinunternehmer
Restaurants bleiben geschlossen, das Kulturleben kommt zum Erliegen. Das ist nicht nur ärgerlich, wenn man sich bereits auf das Konzert der Lieblingsband kommende Woche gefreut hatte und endlich mal wieder beim Italiener um die Ecke Essen gehen wollte: Für viele Unternehmer stellt dies auch eine immense, finanzielle Herausforderung dar.
Auch wenn es ärgerlich ist, dass Veranstaltungen gecancelt werden: Können Sie die Summe für die Eintrittskarte vielleicht verschmerzen und darauf verzichten, Ihr Geld zurückzufordern? Sehen Sie die Ausgaben einfach als eine Art Solidaritätsbeitrag für Künstler und Veranstalter.
Und auch wenn Ihr Lieblingsrestaurant Sie nun nicht mehr bewirten kann: Vielleicht wurde ja ein extra Lieferservice ins Leben gerufen und Sie können Ihr Essen ohne Risiko zu Hause genießen. Oder bestellen Sie online einfach einen Gutschein für die Tage nach der Krise.
5. Ignorieren Sie Falschmeldungen und nutzen Sie die Zeit für sich
Täglich kursieren neue Falschmeldungen, Verschwörungstheorien und Kettenbriefe - kümmern Sie sich einfach nicht darum. Verlassen Sie sich auf offizielle Meldungen und bleiben Sie z.B. mit dem täglichen Podcast des Virologen Christian Droste auf dem Laufenden.
Und versuchen Sie doch mal, die momentane Zwangspause durch das Corona-Virus positiv zu sehen: Nutzen Sie die Gelegenheit, Dinge zu erledigen, für die sonst immer die Zeit fehlt. Lesen Sie das Buch, das schon lange verstaubt im Schrank liegt. Räumen Sie die Daten auf dem PC auf. Legen Sie das digitale Fotobuch vom Urlaub letzten Jahres an. Basteln Sie. Schreiben Sie einen Brief. Machen Sie Musik - oder lehnen Sie sich einfach mal zurück und kommen Sie zur Ruhe. Das kann gerade in hektischen Zeiten wie momentan das Wertvollste sein.
Was wir nicht vergessen sollten
Trotz der ungewohnten Situation und den täglichen Einschränkung sollten wir eines nicht vergessen: Wir haben das Glück, diese Krise in einem reichen Land mit einem hervorragenden Gesundheitssystem zu erleben. Wir haben Strom und sauberes Wasser. Wir können via Internet Kontakte halten und ein breites, kulturelles Angebot nutzen. Auch wenn jetzt gerade vielleicht alles irreal und apokalyptisch scheint, denken Sie immer daran: Es wird vorübergehen. Alles wird gut.
#stayhome #staypositive #stayhealthy