„Die Studierendenwerke sind zentral für die sozial-akademische Integration ausländischer Studierender in Deutschland. Die zunehmende Internationalisierung des Hochschulstandorts Deutschland fußt ganz entscheidend auf den Leistungen der Studierendenwerke.“ Mit diesen Worten eröffnete Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studierendenwerks (DSW), heute in Berlin eine gemeinsame Fachtagung von Studierendenwerken und Hochschulen.
Wie Meyer auf der Heyde betont, ist das Studierendenwohnheim die bevorzugte Wohnform ausländischer Studierender. 37% von ihnen leben im Studierendenwohnheim – bei den deutschen Studierenden sind es im Durchschnitt weniger als 10%.
43 der insgesamt 58 Studierendenwerke unterstützen die sozial-akademische Integration der ausländischen Studierenden in ihren Wohnheimen mit Wohnheimtutor/innen; mehr als 700 dieser studentischen Tutor/innen sind bei den Studierendenwerken aktiv.
25 Studierendenwerke haben spezialisierte Beratungsangebote für ausländische Studierende, genauso viele bieten für finanzielle Notsituationen oder in der Examensphase finanzielle Unterstützung an. Hinzu kommen Kontakt- oder Patenprogramme, interkulturelle Kulturangebote und Exkursionen.
„Die Studierendenwerke tun sehr viel, damit ausländische Studierende ins deutsche Hochschulsystem integriert werden – und das ohne einen Cent zusätzlicher finanzieller Unterstützung durch die Länder“, erklärt Meyer auf der Heyde.
Die Zahl der ausländischen Studierenden liegt laut Deutschem Akademischen Austauschdienst (DAAD) bei 321.000. Bund und Länder haben in ihrer gemeinsamen Internationalisierungsstrategi<wbr />e für das Jahr 2020 die Zielmarke von 350.000 ausländischen Studierenden vorgegeben; dieses Ziel ist also bald erreicht.
Gemäß der 20. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks sind 85% der ausländischen Studierenden „free mover“, kommen also nicht über ein Austauschprogramm nach Deutschland. Sie haben mit durchschnittlich 749 Euro im Monat 115 Euro weniger Geld zur Verfügung als deutsche Studierende. 11% sind Eltern, mehr als doppelt so viele wie bei den deutschen Studierenden.
Rund 120 Expertinnen und Experten für Internationales aus den Akademischen Auslandsämtern der Hochschulen und den Studierendenwerken nehmen am 23. und 24. Februar 2017 an der DSW-Tagung in Berlin teil. Es geht unter anderem um das Studium Geflüchteter, um die Kooperation von Hochschulen und Studierendenwerken mit den Städten, aber auch um Diskriminierungserfahren von ausländischen Studierenden in Deutschland.
Organisiert wird die Tagung von der Servicestelle Interkulturelle Kompetenz des Deutschen Studierendenwerks, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kompetenzzentrum für interkulturelle Angebote der Studierendenwerke und einen besseren Studienerfolg ausländischer Studierender.
Die Leistungen der Studierendenwerke für ausländische Studierende auf den Seiten 75 bis 81 dieser Publikation finden Sie hier.
Der Sonderbericht „Ausländische Studierende in Deutschland 2012“ aus der 20. Sozialerhebung zum Download (100 Seiten).