- Finanzierung der Studierendenwerke: Gelder von Studierenden machen 78 Prozent der Einnahmen aus, Zuschüsse der Länder weniger als 10 %
- Neue Publikation des Deutschen Studierendenwerks (DSW) zur Finanzierung und zu den Leistungen der Studierendenwerke im Jahr 2024
- DSW-Vorstandsvorsitzender Matthias Anbuhl: "Wenn die Länder ihre Studierendenwerke nicht stärker unterstützen, sind Chancengleichheit und soziale Teilhabe gefährdet"
- Anbuhl: “Die Studierendenwerke bilden das soziale Fundament des deutschen Hochschulsystems”
Berlin, 1. Dezember 2025. Während Gelder von Studierenden 78 Prozent der Einnahmen der gemeinnützigen Studierendenwerke ausmachen, tragen die Bundesländer mit ihren Zuschüssen nicht einmal mehr 10 Prozent bei. Diese Entwicklung kritisiert das Deutsche Studierendenwerk (DSW), der Verband der Studierendenwerke, in einer neuen Publikation.
Der Verband fordert von den Ländern mehr staatliche Unterstützung für die Studierendenwerke, sowohl bei der Finanzierung des laufenden Betriebs wie auch für Investitionen.
Der DSW-Vorstandsvorsitzende Matthias Anbuhl erklärt:
„Die Studierendenwerke ermöglichen mit ihren Leistungen Bildung, Teilhabe und Chancengleichheit. Sie sind das soziale Fundament des deutschen Hochschulsystems. Dieses Fundament droht zu bröckeln, wenn die Länder ihre Studierendenwerke nicht endlich finanziell stärker unterstützen.
Anders als bei den Hochschulen machen die staatlichen Zuschüsse der Länder nicht einmal mehr 10 Prozent des Budgets der Studierendenwerke aus. Im Wesentlichen sind es die Studierenden, die die sozialen Angebote der Studierendenwerke finanzieren, zum einen durch die Umsatzerlöse in den Mensen und Cafeterien sowie Mieteinnahmen in den Studierendenwohnheimen, zum anderen durch ihre Sozial- oder Studierendenwerksbeiträge.
Hinzu kommt: Trotz weiter steigender Kosten sind die staatlichen Zuwendungen an die Studierendenwerke in den vergangenen Jahren nominal kaum gestiegen. Je geringer die staatliche Unterstützung durch die Länder ausfällt, desto mehr sind die Studierendenwerke gezwungen, sich über höhere Mensapreise, höhere Wohnheim-Mieten sowie höhere Studierendenwerksbeiträge zu finanzieren.
Das geht gegen die ‚DNA‘ der Studierendenwerke, und das geht zulasten der Studierenden, deren finanzielle und wirtschaftliche Lage ohnehin schon angespannt ist. Laut Statistischem Bundesamt haben 50 Prozent der Studierenden weniger als 930 Euro im Monat zur Verfügung und leben unter prekären Verhältnissen. Ihr Budget ist auf Kante genäht, und diese Naht droht zu platzen bei weiteren finanziellen Belastungen.
Die Studierendenwerke benötigen dringend mehr staatliche Unterstützung – im Interesse der Studierenden, im Interesse von Teilhabe und Chancengleichheit. Der Zugang zur Hochschulbildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.“
Die Studierendenwerke in Zahlen
Versorgung von rund 2,45 Millionen Studierenden an mehr als 200 Hochschulstandorten mit rund 19.000 Mitarbeiter*innen:
- 194.942 bezahlbare und studiengerechte Wohnheimplätze
- 893 Mensen, Cafeterien, Restaurants, Bistros, Kaffeebars mit 227.221 Sitzplätzen, Jahresumsatz 2024: 412 Millionen Euro
- 2,503 Milliarden Euro ausgezahlte BAföG-Mittel an Studierende im Jahr 2024 im Auftrag von Bund und Ländern
- Darlehenskassen mit günstigen Studienabschlussdarlehen oder Härtefondsdarlehen für Studierende in finanziellen Notlagen in 54 Studierendenwerken
- 8.785 Plätze in 189 Kinderbetreuungseinrichtungen
- besondere Wohnangebote für Studierende mit Kind
- Wohnraumvermittlung, d.h. Bereitstellung von Angeboten von Privatvermietern an Studierende bei 42 Studierendenwerken
- rollstuhlgängige Wohnplätze bei 53 Studierendenwerken
- 52 Studierendenwerke mit psychologischer Beratung spezifisch für Studierende
- 45 Studierendenwerke mit Sozialberatungsstellen
- studentische Wohnheimtutor*innen-Programme zur sozial-akademischen Integration internationaler Studierender in den Wohnheimen bei 38 Studierendenwerken
- 33 Studierendenwerke fördern studentische Kulturgruppen
„Studierendenwerke im Zahlenspiegel 2024/2025“ zum Download:
https://www.studierendenwerke.de/fileadmin/user_upload/241106_DSW_Zsp2324_web.pdf
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