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5 neue Pressemitteilungen vom DSW

„Das soziale Fundament des Hochschulsystems stärken“: Forderungen der Studierendenwerke

  • Mitgliederversammlung der im Deutschen Studierendenwerk (DSW) organisierten Studierendenwerke am 3.12.2025 in Berlin
  • Mensen und Cafeterien: Vier Milliarden Bund/Länder-Mittel für Modernisierung und Sanierung nötig
  • Studentisches Wohnen: Bundesmittel fürs Bund/Länder-Programm „Junges Wohnen“ spätestens ab 2027 verdoppeln, kraftvolle Umsetzung durch die Länder notwendig
  • Wärmewende/Heizungstausch: Kumulierbare staatliche Förderung
  • EU-Gebäuderichtlinie praktikabel umsetzen, mit Zuschussförderung
  • Verbindliche Standards für den „Gebäudetyp E“ zügig rechtlich regeln
  • Gemeinwohlorientierte Bodenpolitik: Kommunale Grundstücke für die Studierendenwerke

Berlin, 4. Dezember 2025. Die 57 im Deutschen Studierendenwerk (DSW) organisierten Studierendenwerke fordern von Bund und Ländern eine entschlossene Sanierungs- und Modernisierungsoffensive für die soziale Infrastruktur des deutschen Hochschulsystems. Auf ihrer 87. ordentlichen Mitgliederversammlung am 3. Dezember 2025 verabschiedeten die rund 100 Delegierten aus den 57 Studierendenwerken einen gemeinsamen politischen Forderungskatalog mit dem Titel „Das soziale Fundament des Hochschulsystems stärken“. Darin unterstreichen sie, dass der seit Jahrzehnten angewachsene Sanierungsstau alle Hochschulgebäude betrifft –Hörsäle, Labore und Bibliotheken, aber auch die von ihnen betriebenen Mensen, Cafeterien und Studierendenwohnheime.

Auszüge aus dem Forderungskatalog der Studierendenwerke:

  • Die anteiligen Bundes-Mittel für das Bund/Länder-Programm „Junges Wohnen“ sollen spätestens ab 2027 verdoppelt werden. Alle Bundesländer sind aufgefordert, das Programm kraftvoll umzusetzen, damit die Mittel vor Ort ankommen.
  • Für die Wärmewende in den rund 1.700 Studierendenwohnheimen der Studierendenwerke soll der Bund gemeinnützig tätige Träger wie die Studierendenwerke mit einer erhöhten Förderung unterstützen. Erforderlich ist eine ausreichende, kumulierbare staatliche Förderung für Heizungstausch und energieeffiziente Sanierung, da die Studierendenwerke die nötigen Investitionen nicht aus Eigenmitteln leisten können.
  • Die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie in nationales Recht muss praktikabel gestaltet werden und insbesondere gemeinwohlorientierte öffentliche Träger wie die Studierendenwerke mit Zuschussförderung unterstützen, damit die Klimaziele erreicht werden können.
  • Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den „Gebäudetyp E“ sollen zeitnah auf Bundesebene abschließend geregelt werden, um einfach und kostengünstig bauen zu können.
  • Länder und Kommunen sollen den Studierendenwerken im Rahmen einer gemeinwohlorientierten Bodenpolitik kostengünstige Grundstücke – bevorzugt im Erbbaurecht und möglichst campusnah – bereitstellen. Ohne finanzierbare Grundstücke können viele Studierendenwerke nicht bauen.
  • Für ihre Mensen und Cafeterien beziffern die Studierendenwerke den Sanierungsbedarf auf insgesamt vier Milliarden Euro. Benötigt wird rasche Klarheit, welche Mittel aus dem Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität der Länder sowie der Schnellbauinitiative des Bundes bereitgestellt werden können. Die Länder sollen zügig gemeinsam mit den Studierendenwerken Fahrpläne für Neubau, Modernisierung und Sanierung entwickeln.

Die Entschließung „Infrastruktur endlich sanieren und modernisieren: Das soziale Fundament des Hochschulsystems stärken“ zum Download:
www.studierendenwerke.de/beitrag/infrastruktur-endlich-sanieren-und-modernisieren-das-soziale-fundament-des-hochschulsystems-staerken


Höhere Länderzuschüsse für die Studierendenwerke

  • Mitgliederversammlung des Deutschen Studierendenwerks (DSW)
  • Studierendenwerke: Länder müssen Zuschüsse/Finanzhilfen erhöhen, um Inflation und Preissteigerungen abzufedern
  • Ohne mehr Landesmittel drohen höhere Mensapreise, Mieten und Sozialbeiträge, alles zulasten der Studierenden
  • Zusätzliche Mittel für die psychosoziale Beratung gefordert

Berlin, 4. Dezember 2025. Die 57 im Deutschen Studierendenwerk (DSW) organisierten Studierendenwerke fordern die Bundesländer auf, ihre Zuschüsse an die Studierendenwerke zu erhöhen. Ziel ist es, die Folgen von Inflation und Preissteigerungen abzufedern, damit die Studierendenwerke diese nicht über höhere Preise und höhere Semesterbeiträge auf die Studierenden abwälzen müssen. Die Delegierten der 57 Studierendenwerke verabschiedeten dazu auf ihrer 87. ordentlichen Mitgliederversammlung am 3. Dezember 2025 in Berlin den Beschluss „Studierendenwerke stärken, Studierende fördern, Chancengleichheit realisieren“.

Darin heißt es: „Die Studierendenwerke ermöglichen mit ihren Leistungen Bildung, Teilhabe und Chancengleichheit. Sie sind das soziale Fundament des deutschen Hochschulsystems. Dieses Fundament droht zu bröckeln, wenn die Länder ihre Studierendenwerke nicht endlich finanziell stärker unterstützen.“

Anders als bei den Hochschulen machen die staatlichen Zuschüsse der Länder nur einen kleineren Teil des Budgets der Studierendenwerke aus. Den wesentlichen Anteil tragen die Studierenden selbst – über Umsatzerlöse insbesondere in Mensen und Cafeterien, über Mieteinnahmen in Studierendenwohnheimen sowie über ihre Sozial- bzw. Studierendenwerksbeiträge. Die staatlichen Zuwendungen hingegen sind trotz gestiegener und weiter steigender Kosten in den letzten Jahren nominal kaum erhöht worden.

Je geringer die staatliche Unterstützung der Länder im Verhältnis ausfällt, desto stärker sind die Studierendenwerke gezwungen, ihre Angebote über höhere Preise in der Mensaverpflegung, steigende Wohnheim-Mieten und höhere Beiträge zu finanzieren. Das geht zulasten der Studierenden, deren finanzielle Lage bereits angespannt ist. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben 50 Prozent der Studierenden weniger als 930 Euro im Monat zur Verfügung und leben unter prekären Verhältnissen. Zusätzliche Belastungen könnten diese Situation weiter verschärfen.

DSW-Präsidentin Prof. Dr. Beate A. Schücking erklärt: „Ohne zusätzliche Unterstützung durch die Länder drohen die Chancengleichheit ebenso wie die gesetzliche Grundversorgungsaufgabe der Studierendenwerke konterkariert zu werden. Mehr staatliche Finanzierung durch Zuschüsse oder Finanzhilfen zum laufenden Betrieb sind unabdingbar, um ein flächendeckendes Angebot an allen Hochschulstandorten zu sozial vertretbaren Preisen sicherzustellen.“

Ein weiterer Schwerpunkt des Beschlusses ist die psychosoziale Beratung: Die Studierendenwerke fordern mehr Mittel der Länder zum Erhalt und Ausbau sowie zur Qualitätssicherung dieser Beratung, die von den Studierenden weiterhin sehr stark nachgefragt werde.

Der Beschluss „Studierendenwerke stärken, Studierende fördern, Chancen-gleichheit realisieren“ zum Download:
www.studierendenwerke.de/beitrag/studierendenwerke-staerken-studierende-foerdern-chancengleichheit-realisieren-2


Höher, einfacher, digitaler: Die Reformagenda der Studierendenwerke fürs BAföG

  • Mitgliederversammlung aller 57 Studierendenwerke in Berlin, unter dem Dach des Deutschen Studierendenwerks
  • Reform-Agenda aus mehr als 50 Jahren BAföG-Praxis verabschiedet
  • Erhöhung des BAföG-Grundbedarfs aufs Niveau der Grundsicherung bereits zum Wintersemester 2026/2027
  • Bedarfssätze, Freibeträge und Wohnkostenpauschale dynamisieren
  • BAföG deutlich vereinfachen: Leistungsnachweis nach dem 4. Semester streichen, Bewilligungszeitraum verlängern
  • Bundeseinheitliche, konsequente Digitalisierung aller BAföG-Prozesse, einschließlich e-Akte, e-Bescheid, e-Kommunikation mit den Studierenden
  • Informations-Offensive fürs BAföG über einen BAföG-Bot
  • Stärkung der BAföG-Ämter durch die Länder

Berlin, 4. Dezember 2025. Auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Studierendenwerks (DSW) haben die Studierendenwerke eine umfassende Reformagenda fürs BAföG erarbeitet. Darin fließen die Praxis-Erfahrungen der Studierendenwerke ein, die seit mehr als 50 Jahren im Auftrag von Bund und Ländern das Studierenden-BAföG umsetzen. Im Einzelnen soll die Bundesregierung ihr Vorhaben laut Koalitionsvertrag, den BAföG-Satz für den Grundbedarf auf die Höhe der Grundsicherung anzuheben, schon zum Wintersemester 2026/27 umsetzen. Bedarfssätze und Freibeträge müssten dynamisiert, die Wohnkostenpauschale zügig auf das Niveau der Düsseldorfer Tabelle steigen und ebenfalls dynamisiert werden, fordern die Studierendenwerke.

Vehement plädieren die Studierendenwerke überdies für eine BAföG-Vereinfachung: So sollen zum Beispiel Daten, die bei einer Behörde bereits vorliegen – etwa Einkommensdaten der Finanzämter – nicht erneut durch die BAföG-Ämter abgefragt werden müssen. Nach Beschluss der Studierendenwerke soll der Bewilligungszeitraum beim BAföG auf drei bis vier Semester ausdehnt werden, und die Leistungsnachweise nach dem vierten Fachsemester sollen entfallen. Alle BAföG-Prozesse müssen, so die Studierendenwerke, konsequent und bundesweit einheitlich digitalisiert werden: Antrag, Akte, Bescheid und die elektronische Kommunikation mit den Studierenden.

Da mehr als die Hälfte der BAföG-Berechtigten keinen Antrag stellt, unterstützen die Studierendenwerke ausdrücklich die Planungen des Bundesforschungsministeriums, über einen KI-gestützten BAföG-Bot die erheblichen Informationsdefizite zum BAföG angehen zu wollen.

Die BAföG-Ämter der Studierendenwerke erfüllten eine hoheitliche Aufgabe, müssten aber für deren Umsetzung besser ausgestattet sein. Angesichts wachsender Anforderungen und des Fachkräftemangels müssen die Länder hier für eine angemessene Finanzierung sorgen, so die Forderung der Studierendenwerke.

BAföG-Reformagenda „Höher, schneller, einfacher – DSW-Vorschläge für eine BAföG-Reform“ zum Download:
www.studierendenwerke.de/beitrag/hoeher-einfacher-digitaler-dsw-vorschlaege-fuer-eine-bafoeg-reform


Soziale Infrastruktur ist Schlüssel für erfolgreiche Internationalisierung

  • Studierendenwerke fordern Ausbau von Wohnraum, Beratung und Unterstützung für internationale Studierende
  • Wohnheimtutor*innen-Programme fördern, um Integration der „Internationals“ zu stärken

Berlin, 4. Dezember 2025. Auf ihrer Mitgliederversammlung haben die 57 im Deutschen Studierendenwerks (DSW) organisierten Studierendenwerke Bund und Länder aufgefordert, die Internationalisierung des deutschen Hochschulsystems finanziell abzusichern. Während andere große Aufnahmeländer wie die USA, Großbritannien, Kanada oder die Niederlande über eine deutliche Begrenzung internationaler Studierender nachdenken, verzeichnet Deutschland eine gegenteilige Entwicklung: Bereits zum Wintersemester 2024/25 stieg die Zahl internationaler Studierender erstmals auf mehr als 400.000. Die wichtigsten Herkunftsländer sind Indien, China und die Türkei.

Die volkswirtschaftlichen Effekte sind erheblich: Bleiben etwa 40 Prozent eines internationalen Anfänger*innen-Jahrgangs langfristig in Deutschland, tragen sie gemeinsam rund 15,5 Milliarden Euro zu den öffentlichen Haushalten bei. Doch dieser Erfolg hängt maßgeblich davon ab, wie gut soziale Integration, Studienerfolg und Ankommen im Alltag gelingen. Genau hier sehen die Studierendenwerke intensiven Handlungsbedarf.

Studierendenwerke stellen internationalen Studierenden derzeit rund 45 Prozent ihrer knapp 200.000 Wohnheimplätze zur Verfügung. Gerade Studierende aus Nicht-EU-Ländern benötigen diesen Wohnraum; sie wären auf dem freien Wohnungsmarkt chancenlos. Die studentischen Wohnheimtutor*innen der Studierendenwerke in den Wohnheimen spielen bei der sozial-akademischen Integration der „Internationals“ eine Schlüsselrolle: Sie erleichtern den Einstieg in eine neue Lebens- und Studienkultur, beugen sozialer Isolation vor und schaffen Zugänge zu lokalen Netzwerken. Ergänzend bieten die psychologischen und Sozial-Beratungsstellen der Studierendenwerke Unterstützung bei persönlichen, finanziellen und studienbezogenen Herausforderungen – Angebote, deren Nachfrage stark wächst.

Um die Internationalisierungsziele von Bund, Ländern und Hochschulen realistisch erreichen zu können, fordern die Studierendenwerke eine zielgerichtete Stärkung ihrer sozialen Infrastruktur. Die Mitgliederversammlung richtet klare Forderungen an Bund, Länder und Kommunen: eine kraftvolle weitere Umsetzung des Bund-Länder-Programms „Junges Wohnen“, eine länder-seitige Förderung der Wohnheimtutor*innen-Programme, der Ausbau psychologischer und sozialer Beratung sowie lokale Strategien und Netzwerke für internationale Studierende, gemeinsam mit den Hochschulstädten und Hochschulen.

Ebenso fordern die Studierendenwerke unbürokratische Lösungen bei Melderecht und Rundfunkbeitragsbefreiung von internationalen Studierenden sowie bessere Informationen für sie bereits vor ihrer Ankunft in Deutschland – vor allem die zentrale Information, dass mit einer Studienplatz-Zusage in Deutschland, entgegen der Praxis in vielen anderen Ländern, keine Wohnheimplatz-Zusage verbunden ist.

Beschluss „Erfolgreiche Internationalisierung der Hochschulen braucht stärkere soziale Infrastruktur“ zum Download:
www.studierendenwerke.de/beitrag/erfolgreiche-internationalisierung-der-hochschulen-braucht-staerkere-soziale-infrastruktur


Deutschlandsemesterticket für Studierende: Preis vom regulären Deutschlandticket entkoppeln

Mitgliederversammlung der im Deutschen Studierendenwerk (DSW) organisierten Studierendenwerke am 3.12.2025 in Berlin

Berlin, 4. Dezember 2025. Die im Deutschen Studierendenwerk (DSW) organisierten 57 Studierendenwerde richten auf ihrer 87. Mitgliederversammlung folgende Forderungen an Bund und Verkehrsbetriebe:

  • Die Verkehrsminister*innen des Bundes und der Länder sollen kommende Preiserhöhungen nicht automatisch an die Studierenden weitergeben, sondern den Studierenden-Preis fürs Deutschland-semesterticket vom regulären Preis des Deutschlandtickets entkoppeln.
  • Beim Deutschlandsemesterticket ist eine feste Preisobergrenze für Studierende notwendig.

Ab 2026 wird der Preis für das Deutschlandticket auf 63 Euro im Monat erhöht werden. Ab 2027 soll dann der Preis auf Grundlage eines noch zu entwickelnden Kostenindexes, unter besonderer Berücksichtigung von Energie- und Personalkosten, ermittelt werden. Aufgrund der Koppelung des Studierendentarifs an die Preisentwicklung des regulären Deutschlandticketpreises erhöhte sich der Preis für Studierende in diesem Jahr bereits von 29,40 Euro auf 34,80 Euro monatlich (60 Prozent von 58 Euro). Er wird im Jahr 2026 für Studierende auf 37,80 Euro im Monat ansteigen. Dieses bedeutet 226,80 Euro im Semester, die dann für betroffene Studierende allein für ihre Mobilität fällig werden.

Die Studierendenwerke fordern, diesen Automatismus für die Studierenden auszusetzen: Wegen der finanziellen Belastungen, denen sie ohnehin ausgesetzt sind, und ihres angespannten Budgets fordern die Studierendenwerke die Verkehrsminister*innen des Bundes und der Länder auf, den Preis für das Deutschlandsemesterticket vom regulären Preis des Deutschlandtickets zu entkoppeln.

Beschluss der Studierendenwerke „Für den Erhalt der studentischen Mobilität: Stabile Preise, bezahlbare Tickets“ zum Download:
www.studierendenwerke.de/beitrag/fuer-den-erhalt-der-studentischen-mobilitaet-stabile-preise-bezahlbare-tickets